Jacob holt Silber!
Sein Bericht vom MTB-Marathon in Saalhausen
Das Saisonhighlight des Jahres stellten die Landesverbandsmeisterschaften auf der Marathon-Mitteldistanz in Saalhausen dar. Nachdem ich mein Vorbereitungsrennen in Erndtebrück wegen eines Defektes aufgeben musste, war dieses Rennen auch das erste der Saison über 60 Kilometer. Meine Vorbereitung lief gut und ich fühlte mich trotz mangelnder Marathon-Wettkampfpraxis stark. Auch das Wetter spielte an diesem Tag mit: Es war sonnig, warm und trocken.
Nach dem routinierten Einfahren war die Spannung am Start groß, auch, da ich die Strecke bisher nicht gefahren war. Das Höhenprofil sprach für sich: Zwei lange Anstiege innerhalb der ersten 20 Kilometer, danach nur kurze Auf-und-Abs. Am ersten Anstieg fiel es mir schwer direkt meinen Rhythmus zu finden, auch da ich bewusst versuchte eine hohe Trittfrequenz zu halten, um meine Kraftreserven für die kürzeren Anstiege zu schonen. Dennoch gelang es, in der Spitzengruppe zu bleiben. Auf der folgenden schnellen, staubigen Abfahrt riskierten viele Fahrer für meinen Geschmack zu viel, sodass sich die Gruppe stark dehnte und ich etwas zurückfiel. Außerdem verlor ich den Überblick, wer von meiner Konkurrenz vor mir war und wer hinter mir. Am darauffolgenden Anstieg fand ich dann jedoch super ins Rennen und arbeitete mich sehr schnell nach vorne vor, ohne jedoch jemanden aus meiner Altersklasse zu sehen. Von da an fuhr ich mein eigenes Rennen, und arbeitete mich alleine vor. Das Höhenprofil passte mir gut, und auch die plötzlichen Änderungen im Gelände machten das Rennen spannend. Ging es gerade noch eine schnelle Schotterpiste bergab, so fand man sich plötzlich in einem technischen Anstieg wieder, wo manch einer schieben musste. Kilometer um Kilometer kam ich dem Ziel näher, ohne zu wissen, um welches Edelmetall ich derzeit kämpfte. Vom Gefühl her hätte es Gold sein können, auf dem Podium zu sein schien mir aber sicher. Mit den letzten Körnern kämpfte ich mich aus dem Zielbereich nochmals auf die letzte 2 Kilometer-Schleife, bis ich dann endgültig nach 2:37 Stunden im Ziel war. Mit dieser Zeit war ich 17. der gesamten Mitteldistanz, 2. der Junioren, und leider auch nur 2. aus NRW. Mit 12 (!) Minuten Vorsprung hatte Julian Rottmann (Team FujiBikes Rockets) die Ziellinie passiert. Auch wenn ich heute vom Sieg geträumt habe, kann ich mit meinem Vize-Meistertitel dennoch zufrieden sein.
Meinen Großen Dank möchte ich hiermit Anne, besonders aber Tino für die viele Unterstützung als Trainer aussprechen, ohne die ich nicht solche Beine gehabt hätte. Außerdem Vielen Dank an meine Eltern, besonders meinen Vater für die Unterstützung vom Streckenrand aus.